"Wie kamst du eigentlich auf die Idee Tätowierer zu werden?"
"Wie kamst du eigentlich auf die Idee Tätowierer zu werden?" - Die wohl häufigste Frage, welche ich in den letzten Monaten von meinen Kunden und meinem privaten Umfeld gestellt bekommen habe. Naja wie kommt man denn darauf, was seine Leidenschaft ist?
Bei mir war das seit meiner Kindheit bzw. meiner Jugend ein schleichender Prozess.
Als kleines Mädchen habe ich in jeder freien Minute gemalt, nicht sonderlich gut wahrscheinlich. Aber ich denke das Malen war in einer
(Mädchen-) Kindheit ohne Handy, Tablet und PC nichts all zu besonderes. Anfangs habe ich wie die meisten Kinder mit Bundstiften und Wasserfarben gemalt. Später bin ich dann auf Acryl-Farben und große Leinwände umgestiegen und habe das Wohnzimmer meiner Eltern quasi zum Atelier verwandelt. Doch irgendwann verließ mich die Lust an großen, bunten Kunstwerken und ich wollte etwas anderes machen. Etwas kleineres, aber auf keinen Fall unaufwändiger. Ich habe also zum Bleistift gegriffen und bin nach und nach immer mehr in die realistischere Kunst gegangen. Meistens habe ich mir ein Motiv in Zeitschriften oder im Internet gesucht, welches mich emotional angesprochen hat, und habe es stundenlang abgezeichnet. Immer wieder ähnliche Motive in unterschiedlicher Ausführung, bis ich immer besser und besser wurde.
In der Schule wollte ich dann in der 11. Klasse Kunst als Leistungskurs nehmen. Leider ist dieser Kurs nicht zustande gekommen (ich habe stattdessen Sport-LK gewählt). Trotzdem war Kunst mein einziges Fach, in welchem ich glatte 15 Punkte hatte. Ziemlich erwähnenswert wie ich finde in meinem sonst eher durchschnittlichen Abischnitt.
In meinen Teenie-Jahren kam ich dann auf den Trichter des Tattoo-Handwerks. Schon mit 13 oder 14 hat mich diese Art von Kunst absolut
fasziniert. Der Gedanke, dass man Kreativität nicht nur mit Stift und Papier ausleben kann, sondern mit einer Nadel auf der Haut verewigen kann, fande ich fesselnd. Schon dort habe ich mir immer selbst mit Kugelschreiber oder Filzstift selbst kleine "Tattoos" auf die Arme gemalt. Eine Freundin von mir hat damals gesagt "Celine, du wirst später einmal aussehen, wie ein Bilderbuch!". Diesen Satz habe ich mir als Ziel gesetzt. ;-)
Als dann mit 16, 17, 18 irgendwann die Frage aufkam, was man später mal beruflich machen möchte, hat mich der Gedanke an ein eigenes
Tattoo Studio einfach nicht losgelassen. Aber wie jedem, der etwas größer träumt, wurde auch mir geraten "etwas Richtiges" zu machen.
Also begann ich eine kaufmännische Ausbildung und im Anschluss noch ein Fernstudium.
Heute kann ich alle kaufmännischen Aufgaben abdecken, weiß wie eine Buchhaltung funktioniert und bin studierte Online Marketing
Managerin. Da ich nun "etwas Richtiges" gemacht habe, dachte ich, gehe ich zu meinem eigentlichen Plan über. MEIN TATTOO STUDIO.
Aber wie? Ich habe nach längerer Recherche eine Online Tätowierer Akademie gefunden, welche einem alle wichtigen theoretischen
Grundlagen vermittelt. Doch nun kamen die nächsten Fragen. Werde ich das Handwerk beherrschen? Habe ich genügend Talent? Wie soll eine Selbstständigkeit finanziell funktionieren? Werde ich Kunden haben? Was denken andere von mir? Soll ich nicht doch lieber auf der sicheren Seite eines Arbeitnehmers bleiben? ... Also habe ich den Gedanken wieder verworfen.
2022 kam bei mir und meinem Mann (damals noch Boyfriend ;-) ) der Gedanke nach einem Eigenheim auf. Doch auch da haben sich einige
Fragen gestellt, ganz vorne mit dabei die Frage nach dem finanziellen Aspekt. Also wollte ich mir einen zweiten Job suchen, um diesen Traum vom Eigenheim verwirklich zu können. Doch schnell wurde mir klar, eigentlich mag ich das Angestellten Verhältnis nicht sonderlich, auch wenn es einem Sicherheit gewährt. Und jetzt noch einen zweiten Job als Angestellte? Nein, danke. Ich möchte frei sein. Frei in meiner Zeit- und Ressourceneinteilung. Also habe ich das Lash- & Browlifting gestartet, mich nebenberuflich zusätzlich zu meinem 40 Arbeitsstunden pro Woche selbstständig gemacht, und habe "getestet". Getestet, ob ich überhaupt das Zeug zur Selbstständigkeit habe (noch immer mit dem Hintergedanke an mein eigenes Tattoo Studio irgendwann). Und siehe da, es funktioniert. Ich habe immer mehr Terminanfragen bekommen, das Lash- & Browlifting macht mir unglaublich viel Spaß und ich konnte nebenher Geld verdienen.
Fast 2 Jahre nachdem ich die Tattoo Akademie online gefunden habe, habe ich den Entschluss gefasst, diesen Weg nun einzuschlagen. Wenn man einen Gedanken bereits seit über 10 Jahren in seinem Kopf hat, dann wird er dich niemals loslassen. Bis du ihn verwirklichst. Und das habe ich getan.
Im Februar 2024 habe ich die theoretische Prüfung zum Tattoo Artist bestanden und im März habe ich das Tätowieren (erstmal natürlich auf Kunsthaut) angefangen. Und: ICH HABE ES KEINE SEKUNDE BEREUT! Ich habe endlich meine Leidenschaft gefunden.
Nun haben wir schon fast September 2024, ich tätowiere mittlerweile seit etwa einem halben Jahr, ich lerne jeden Tag dazu und kann mir erstmalig vorstellen, mich zu 100% selbstständig zu machen.
Ich bin gespannt wo mich meine Reise noch hinführen wird.
Liebe Grüße
Celine :-)
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